Skip to main content

Zeitenwende: Von VUCA zu BANI.

03.04.2023
Wie geht man richtig mit sich immer wandelnden Rahmenbedingungen um?

Wenn die letzte Zeit eines gelehrt hat, dann ist es, dass unsere Welt von noch größeren Unsicherheiten geprägt ist als je zuvor.
Gefühlt schlittern wir von einer Krise in die nächste: Pandemie, Kriegsgeschehen, Energiekrise, Inflation, Umweltkatastrophen.
Aber auch die zunehmende Globalisierung, digitale Transformation und Automatisierung sorgen für ständige Veränderungen in unserer Lebenswirklichkeit. Der Wandel ist Teil unseres Alltags geworden und schon lange nicht mehr abgesteckt und überschaubar. Seit vielen Jahren propagieren wir daher: Machen Sie sich fit in Sachen Change-Kompetenz – Sie werden sie brauchen! Dies bewahrheitet sich heute mehr denn je.

Wir bewegen uns von VUKA zu BANI.

Viele Jahre wurde das VUKA-Modell genutzt (VUKA = Volatilität, Ungewissheit, Komplexität und Ambiguität), um den sich
rasant vollziehenden Wandel unserer Realität zu beschreiben. Dieses wurde 1985 von den Ökonomen Warren Bennis und Burton
Nanus begründet und prägte fast 30 Jahre lang den Umgang von Organisationen mit den Herausforderungen ihrer Zeit.

Spätestens seit Beginn der Corona-Pandemie reicht dieses Modell jedoch nicht mehr aus, um unsere Lebenswirklichkeit abzubilden. Die Rahmenbedingungen innerhalb derer die Märkte, und damit die Organisationen agieren, sind nicht nur instabil, sondern nahezu chaotisch geworden. Ursache und Wirkung sind nicht mehr nachzuvollziehen und es sind kaum noch vernünftige
Entscheidungsgrundlagen vorhanden. Ein neues Erklärungsmodell findet daher Einzug in die Wirtschaftswissenschaften:

BANI.

Brittle – brüchig, porös: Systeme, die steif und nicht anpassungsfähig sind, können leicht zerbrechen.
Geschäftsmodelle, die bis gestern noch funktioniert haben, können morgen obsolet
sein. Beispielsweise kann ein Mitbewerber in kürzester Zeit eine Technologie entwickeln, die den
Markt revolutioniert und damit das eigene Geschäftsmodell überholt.

Das können Sie tun: Resilienz aufbauen. Man sollte immer einen Plan B in der Hand haben, selbst
für Systeme, die scheinbar gut funktionieren. Außerdem ist es sinnvoll, eine anpassungsfähige
Kultur zu etablieren, die flexibel mit Veränderungen umgehen kann.


Anxious – ängstlich, besorgt: Jede Entscheidung, die man trifft, könnte die falsche sein. In einer
immer komplexer werdenden Welt mit unvorhersehbar auftretenden Krisen, wie beispielsweise
einer weltweiten Pandemie, ist es nahezu unmöglich, weitsichtige Entscheidungen zu fällen. Das
sorgt für Angst und Lähmung.

Das können Sie tun: Soft Skills fördern. Eigenschaften wie Empathie und Achtsamkeit werden
zunehmend wichtiger im Umgang mit immer größeren Unsicherheiten, die außerhalb der eigenen
Kontrolle liegen.


Non-Linear – nicht-linear: Der Zusammenhang von Ursache und Wirkung bzw. Aktion und Reaktion
geht verloren. In einer globalen, stark miteinander verwobenen Welt kann jedes kleine
Ereignis auf der einen Seite zu unvorhersehbaren Konsequenzen auf der anderen führen. So
kann beispielsweise ein vermeintlich harmloser Tweet Aktienkurse massiv zum Einsturz bringen.

Das können Sie tun: anpassungsfähig sein. Alte Denkmuster und Herangehensweisen funktionieren nicht mehr in einer nicht-linearen Welt. Seien Sie innovativ und offen für Neues.


Incomprehensible – unbegreiflich, unverständlich: Nie standen uns so viele Informationen zur Verfügung wie heute. Doch statt uns dabei zu helfen, zu verstehen, sorgt die Flut an Daten für Überforderung und Verwirrung. Unser Wunsch, Unverständliches verständlich zu machen, führt
meistens ins Gegenteil und wir müssen uns damit abfinden, nicht alles verstehen zu können.

Das können Sie tun: stärken Sie Ihre Intuition. Wenn etwas unbegreiflich ist, können wir nicht darauf warten, erst alles zu verstehen, bevor wir eine Entscheidung treffen. Das eigene Bauchgefühl
wird zum immer wichtigeren Hinweisgeber.

VUKA und BANI sind Modelle, die versuchen, unsere Welt beschreibbarer zu machen und uns damit ein Stück Sicherheit
zurückzugeben und das, obwohl sie selbst aussagen, dass es keine wirkliche Sicherheit gibt. Wie können wir also den Herausforderungen unserer Zeit überhaupt noch adäquat begegnen? Der Schlüssel liegt darin, die Unsicherheit und sich ständig wandelnden Rahmenbedingungen anzunehmen und unsere eigene Kompetenz mit den Veränderungen umzugehen – sprich Change Kompetenz – zu steigern. Denn die einzige Konstante, auf die wir uns verlassen können, ist und bleibt der Wandel.

Diesen Beitrag teilen: 

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von OpenStreetMap. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen