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Wenn Unternehmen an alten Geschäftsmodellen festhalten.

15.01.2016

Schrittweise Veränderung anstatt Revolution

Ob technischer Zustand oder gesundheitliche Bestandsaufnahme – ein jährlicher Check-up dient Unternehmen, regelmäßig das bestehende Geschäftsmodell auf den Prüfstand zu stellen. Klingt einleuchtend, wird aber in der Praxis eher selten umgesetzt oder gepflegt. Doch wie erkenne ich, ob mein Geschäftsmodell oder meine Produktidee noch tragfähig ist und den Marktbedingungen oder dem Konsumentenverhalten entspricht? Gerade die jungen Unternehmen aus der Internetwirtschaft sind gute Beispiele dafür, wie man eingefahrene Geschäftsmodelle revolutioniert. Zum Ärger oder gar Ruin etablierter Unternehmen. Hilfreich ist ein schrittweiser und kontinuierlicher Veränderungs- und Anpassungsprozess.

Die Liste etablierter und erfolgreicher Unternehmen, die in den vergangenen Jahren trotz positiver Wirtschaftslage in Insolvenz gehen mussten, ist lang: Rosenthal, Märklin, Schiesser, Hertie, Woolworth, Weltbild u.v.m. Bei der Frage nach der Ursache stellt sich oft heraus, dass diese ehemals hoch innovativen Unternehmen sich über Jahre hinweg höchst komfortabel – sowohl in ihrer Marktführerschaft als auch im bekannten Geschäftsmodell – eingerichtet haben. Das kann über viele Jahre hinweg gut gehen, aber da sich sowohl Marktbedingungen als auch das Konsumentenverhalten permanent im Wandel befinden, muss sich jedes noch so kleine Unternehmen kontinuierlich mit diesen Veränderungen auseinandersetzen. Und dabei immer prüfen, ob das bestehende Geschäftsmodell und die darauf aufgesetzte Organisation noch passen.

1998 löste Shawn Fanning eine Revolution aus. Der damals 18-jährige Student entwickelte ein Software-Programm, mit dem ans Internet angeschlossene Computer auf der Grundlage des sogenannten Peer-to-Peer-Konzepts direkt Dateien austauschen konnten. Fanning wollte damit den Tausch von Musikdateien im MP3-Format erleichtern. Er gründete die Internet-Plattform Napster, die die Musikbranche komplett veränderte.

Mit solchen Durchbruchsinnovationen, die in der Innovationsforschung auch als disruptive oder zerstörerische Innovationen bezeichnet werden, werden die Regeln einer Branche neu geschrieben. Das Internet hat in vielen anderen Branchen ganz neue Geschäftsmodelle ermöglicht. Meist sind es kleine Start-ups, die davon profitieren. Große, etablierte Konzerne hingegen sind selten die Treiber, wenn es um diese Form der Innovation geht. Manche innovativen Unternehmen wie beispielsweise Apple verfügen über die Strategie, das Personal und das Geld für externe Unterstützung, um das nächste Neue parallel zum Vorhandenen zu entwickeln und haben es tatsächlich geschafft, die Verbesserung zu institutionalisieren.

So wie Individuen, können sich auch Unternehmen und andere Organisationen entwickeln. Es gibt eine Reihe von Theorien und auch empirische Untersuchungen, in welchen Entwicklungsstufen sich Menschen, Unternehmen und Gesellschaften befinden. Eine dieser Theorien heißt Spiral Dynamics und ist von Dr. Don Beck und Dr. Christopher Cowen auf Basis einer Entwicklungstheorie von Prof. Clare W. Graves entwickelt worden. Wir nutzen diese Theorien in unserem Beratungsprozess und begleiten Unternehmen in ihrem ganzheitlichen Veränderungsprozess, der unternehmensweit Lernprozesse in Gang setzt und an denen sich alle Mitarbeiter aktiv beteiligen.

Foto: Andrew.T@NN via Visualhunt.com / CC BY-NC-SA

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