Unternehmerin 4.0.
Erfolgreich gründen in der Digitalwirtschaft
Die Zahl der Frauen, die sich selbstständig machen steigt – zu langsam! Nicht einmal jedes dritte Unternehmen wird in Deutschland von einer Frau gegründet, in der Start-up-Szene ist die Situation noch drastischer. Dort werden gerade einmal 13 Prozent der Firmen von Frauen aufgebaut. Dabei ist die digitale Wirtschaft der absolute Vorreiter, wenn es um Innovationen geht. Noch hapert es an unterstützenden Rahmenbedingungen für eine Gründung als Karriereoption nach dem Studium.
In der bisher sehr männlichen Start-up-Welt zeichnet sich ein Wandel ab: Immer mehr Frauen entscheiden sich für eine Unternehmensgründung oder selbstständige Tätigkeit. Wesentlicher Faktor hierfür sind die vergleichsweise niedrigen Anfangsinvestitionen im Digitalbereich und in der Internetwirtschaft. Lange Zeit gab es in der Tech-Industrie eine große Lücke zwischen Frauen und Männern. Für Frauen war es nicht selbstverständlich, in diesem Bereich zu arbeiten. Ein Grund liegt sicherlich darin, dass es kaum oder wenige weibliche Vorbilder gibt wie zum Beispiel Marissa Mayer (CEO von Yahoo), Natalie Massenet (Gründerin von net-a-porter.com) oder Delia Fischer, die in Deutschland den erfolgreichen Online-Handel für Designer-Möbel westwing.de gegründet hat.
„Wünschenswert ist sicherlich, dass sich Frauen in der Tech-Branche besser vernetzen, sich gegenseitig unterstützen und schließlich Führungspositionen erreichen. Ich bin überzeugt, dass die männerdominierte Start-up-Branche davon profitiert – und mit neuen, vielleicht sogar mit besseren Ideen versorgt werden kann. Dabei ist die Technik mittlerweile nicht mehr abschreckend: Da es sich in der digitalen Wirtschaft vor allem um technische Prozesse handelt, ist die Zusammenstellung von ergänzenden Teams ausschlaggebend für den Unternehmenserfolg. Es geht also darum, mit den richtigen Leuten zusammenzuarbeiten“, erklärt Jennifer Reckow, Geschäftsführerin der processline GmbH, Spezialistin für Organisationsveränderung im Mittelstand und Vorsitzende im VdU Landesverband Pfalz/Saar.
Dass Unternehmen tatsächlich auch finanziell davon profitieren, wenn sie auf eine ausgeglichene Mischung bei Führungskräften achten, wurde bereits durch zahlreiche Studien belegt. Auch dass die Chancen in der Start-up-Branche gerade für Frauen derzeit gut sind, zeigt die große Nachfrage seitens der Investoren nach weiblich geführten Start-ups. Denn sie wissen, dass Frauen manchmal ganz andere Perspektiven haben und die Chancen auf hoch innovative Produkte extrem gut sind.
Processline begleitet neben Veränderungsprozessen in bestehenden Unternehmen aus dem Mittelstand auch Neugründungen oder Übernahmen. Dabei agiert das Unternehmen aus Speyer immer ganzheitlich und bereichsübergreifend. Coaching, Supervision und die Entwicklung von Maßnahmenplänen und Kommunikationskonzepten sowie Projektmanagement und Projektkoordination sind das Basiswerkzeug auch in der frühen Gründungsphase.
Denn die Sicherstellung der Einbindung aller Ebenen und die Entwicklung oder Optimierung einer Aufbauorganisation, adaptiert an die jeweiligen Anforderungen unter anderem Ablauforganisation, Team-Entwicklung, Aufbau eines „Prozessdenkens“ und die Entwicklung oder Optimierung einer Prozesslandschaft sind die Basis für nachhaltigen Wachstum. „Wir beraten und bewegen neue Organisationsstrukturen so nachhaltig wie möglich und so operativ aufwändig wie nötig. Dabei haben wir einen außergewöhnlichen Tiefgang, der von der Management-, Organisations- und Prozessberatung über Projekt- und Change-Management bis hin zum konkreten Verfassen von Anforderungen, Anweisungen, Beschreibungen etc. reicht. In unserer Tätigkeit beraten wir mittlerweile auch viele junge Unternehmerinnen, die Mut zu Investitionen und Erfolg zeigen“, so Jennifer Reckow.
Erfolg kann und darf auch weiblich sein. Unternehmertum per se – die Übernahme von Verantwortung für andere, eigenverantwortliches Handeln und nachhaltiges Wirtschaften – wird von vielen erfolgreichen Unternehmerinnen auch im Mittelstand verkörpert. Ihre Geschichten werden jedoch weniger medial verbreitet, da der Fokus oft auf den Start-ups mit großen Finanzierungsrunden liegt. Die frühzeitige Interaktion mit weiblichen Investoren und Angelnetzwerken kann den Unterschied machen, so eine Studie des Babson College. Aus ihr geht hervor, dass sich die Wahrscheinlichkeit einer Investition in Unternehmen mit Frauen im Führungsteam verdoppelt, sobald die VC-Firma eine Partnerin im Managementteam hat, und sich verdreifacht, wenn das Start-up eine Frau als CEO aufweist.
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